Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen

queer and trans∗ affections. Freund∗innenschaft, Liebe, Eifersucht – Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen

Veranstalter
Natascha Bobrowsky (Wien), Johanna Gehmacher (Wien), Daniel Gunz (Wien), Gabriella Hauch (Wien), Michaela Neuwirth (Wien) (Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien)
Ausrichter
Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
Veranstaltungsort
Universität Wien
PLZ
1010
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
28.10.2024 -
Deadline
30.04.2024
Von
Daniel Gunz, Institut für Geschichte, Universität Wien

18. Workshop des Forschungsschwerpunkts Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien am 28. Oktober 2024. Der diesjährige Workshop setzt sich mit historischen Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen auseinander.

queer and trans∗ affections. Freund∗innenschaft, Liebe, Eifersucht – Historische Perspektiven auf queere und trans∗ Emotionen

Die Lebensbedingungen für queere und trans∗ Menschen haben sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt. So hält Benno Gammerl (2021, S 8) fest: „Emotionen sind nicht nur natürlich, nicht bloß genetisch festgeschriebene Reaktionsprogramme, die über Jahrhunderte immer dem gleichen Schema folgen. Emotionen sind auch von den sozialen und kulturellen Kontexten geprägt in denen sie empfunden und gezeigt werden“. Diese Veränderungen will der Workshop genauer in den Blick nehmen. Er fragt nach emotionsgeschichtlichen Aspekten queeren Zusammenlebens in verschiedenen Epochen und Räumen. Dabei werden Freude, Liebe und Eifersucht thematisiert, sowie Freund:innenschaft zwischen Menschen untersucht, die sich in unterschiedlicher Weise als queer und/oder trans∗ definieren oder auch nicht. Sexuelles Begehren wird dabei nicht ausgeschlossen, steht jedoch nicht im Zentrum des Interesses.

Emotionsgeschichtliche Aspekte queeren und trans∗ Lebens treten oftmals in den Hintergrund historischer Arbeiten. Die deutschsprachige Geschichtsschreibung hat sich überwiegend mit Sichtweisen der staatlichen Verfolgung, Unterdrückung und Gewalt gegenüber queerem Leben auseinandergesetzt. Außerdem wurde der pathologisierende medizinisch-sexualwissenschaftliche Diskurs des 19. und 20. Jahrhunderts ausführlich behandelt. Als beinahe gänzliches Desiderat der Forschung stellen sich bisher alltägliche Lebenswelten und positive Erfahrungen und Gefühle in trans∗ und queer Zusammenhängen heraus. Im Workshop soll Raum für Zugänge abseits der etablierten Verfolgungsgeschichte von queeren und trans∗ Menschen gegeben werden.

Dabei eröffnen sich unter anderem Fragen rund um queere und trans∗ Beziehungsformen (kinship), in denen Emotionen produziert und erlebt werden können. Wie konnten Freund:innenschaft und Liebesbeziehungen unter der Gefahr staatlicher Verfolgung entstehen? Welche Subkulturen und Netzwerke bildeten sich heraus und welche Rolle spielten Emotionen in diesen? Wie zeigten, beziehungsweise welche Codes verwendeten queere und trans∗ Akteur∗innen zum Zeigen von Gefühlen wie Zuneigung, Verbundenheit und Liebe? Welche Funktionen erfüllten Metaphern wie ‚Mütter‘, ‚Schwestern‘, ‚Freund:innen‘ oder ‚Familie‘ für queere Communities und wie waren sie emotional besetzt? Welches grenzüberschreitende Potential konnte Freundschaft außerhalb von Communities zwischen queeren, trans∗ und nicht-queeren Menschen einnehmen? Antworten darauf können im Rahmen methodisch-theoretischer Überlegungen und anhand konkreter Fallgeschichten erörtert werden.

Der Workshop richtet sich sowohl an etablierte Wissenschaftler:innen als auch Nachwuchsforscher:innen. Beiträge zu unterschiedlichen geographischen und politischen Räumen sowie verschiedenen historischen Forschungsansätzen und interdisziplinären Perspektiven sind ausdrücklich erwünscht. Darüber hinaus bestärken wir besonders Einsendungen zu trans∗ geschichtlichen Beiträgen, um methodisch-theoretische Überschneidungen und Unterschiede zur queer History aufzeigen zu können.

Senden Sie einen Kurz-CV (max. 100 Wörter) sowie Ihre Abstracts (max. 300 Wörter) für Präsentation (15 min) bis
30. April 2024 an:
Natascha Bobrowsky, Institut für Geschichte: natascha.bobrowsky@univie.ac.at und an
Daniel Gunz, Institut für Geschichte: daniel.gunz@univie.ac.at

Kontakt

Natascha Bobrowsky, Institut für Geschichte, Universität Wien: natascha.bobrowsky@univie.ac.at und an
Daniel Gunz, Institut für Geschichte, Universität Wien: daniel.gunz@univie.ac.at

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Englisch, Deutsch
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